Was ist aus Otl Aichers einstigem Domizil geworden? Ein Ortsbesuch im Allgäu.

Was ist aus Otl Aichers einstigem Domizil geworden? Ein Ortsbesuch im Allgäu.
Befragt: Erik Spiekermann, Schriftgestalter, Autor und Aicher-Kritiker.
Technik: Zentralbegriff und perspektivischer Fixpunkt im Werk von Otl Aicher.
Der britische Architekt Norman Foster über seine Freundschaft zu Otl Aicher: Er war absolut integer.
Gedanken zu Otl Aichers Farbwelten.
Sachlichkeit, Reduktion und ein ausgeprägter Sinn für Ordnung bestimmen den Charakter seiner Bilder: Otl Aicher als Fotograf.
Unter der Regie von Otl Aicher: Designer, Architekten und Landschaftsplaner gestalten die Olympischen Spiele 1972.
Was ist aus Otl Aichers einstigem Domizil geworden? Ein Ortsbesuch im Allgäu.
Inge Aicher-Scholl wahrte das Erbe der Weißen Rose.
Von O bis R: Reden wir zur Abwechslung mal über einen Igel, über Normierung und Neurotis.
Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) lädt am 20. Oktober zu einem Diavortrag und Podiumsgespräch in die Architektur Galerie Berlin. Karsten de Riese und Prof. Michael Klar berichten von einer Fotoreportage im Auftrage von BMW, die sie 1975 gemeinsam mit Otl...
Anlässlich des 50. Jubiläums der Olympischen Spiele 1972 lädt das IDZ am 26. August zu einer Diskussion über die Vision der Spiele von München und den Status quo sowie die Zukunft der olympischen Bewegung ein. Die Veranstaltung in der Berliner Akademie der Künste am...
Sie schufen die Signatur einer Epoche: die Gestalter Otl Aicher, Willy Fleckhaus, Anton Stankowski und Kurt Weidemann.
Mit einer Retrospektive zu Otl Aichers 1984 erschienenem Buch „kritik am auto – schwierige verteidigung des autos gegen seine anbeter“ setzt das IDZ seine Veranstaltungsreihe zur Initiative „otl aicher 100“ fort. Der Gesprächsabend findet am 25. Juni 2022 in den...
Heute jährt sich der Geburtstag von Otl Aicher zum hundertsten Mal. Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) nimmt dieses Datum zum Anlass, diesen großen Gestalter zu würdigen. Mit otlaicher100.de geht eine neue Onlineplattform an den Start – ein kuratierter...
Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) nimmt Otl Aichers hundertstes Geburtsjubiläum zum Anlass, diesen großen Gestalter zu würdigen und sein Werk sichtbar zu machen. Eine Onlineplattform und eine Reihe von Veranstaltungen werden den vielfältigen Themenkosmos...
Über Inge Aicher-Scholl und Otl Aicher.
Eine Stadt leuchtet: Mit seinem farbenfrohen Erscheinungsbild der XX. Olympischen Sommerspiele 1972 setzte Otl Aicher ein Signal. Die junge Bundesrepublik war in der Moderne angekommen.
Otl Aichers Plakatstelen für die Ulmer Volkshochschule Ulm (vh).
Was ist aus Otl Aichers einstigem Domizil geworden? Ein Ortsbesuch im Allgäu.
Otl Aichers Team XI: Grafiker, Zeichner und Techniker aus der ganzen Welt entwarfen das Erscheinungsbild von Olympia 1972 in München.
Aichers Kindheit und Jugend: Die Jahre 1922 bis 1945.
Otl Aichers Leitsysteme für Flughäfen, U-Bahn-Stationen und Krankenhäuser gelten nach wie vor als beispielhaft.
Was ist aus Otl Aichers einstigem Domizil geworden? Ein Ortsbesuch im Allgäu.
Rundruf: Wo ist sein Platz in dieser Zeit?
Die Aichers: Eine knapp gefasste Familiengeschichte.
Zeichnen in Rotis: Die einstige Aicher-Mitarbeiterin Reinfriede Bettrich spricht über Handskizzen, die ersten Computer und den Alltag im Büro.
Wie der Aicher-Nachlass ins HfG-Archiv / Museum Ulm kam.
„Die Küche zum Kochen” – Genese eines Buches, das noch immer aktuell ist.
Wie ein Dackel die Welt eroberte: Die einstige Aicher-Mitarbeiterin Elena Schwaiger über Plüschtiere, Fälschungen und das echte Maskottchen der XX. Olympischen Spiele in München.
Le Violon d’Ingres oder Ein Versuch, die Texte Otl Aichers zu verteidigen.
Otl Aicher als Architekt von Rotis.
Otl Aicher und seine Kritik am Auto.
Erstsendung: 15.02.1971 im Bayerischen Rundfunk, München.
Befragt: Jürgen Werner Braun zu seiner Zusammenarbeit mit Otl Aicher.
Im Gespräch: Design-Ikone Stefan Sagmeister über Schriften, Schönheit und das Vermächtnis von Otl Aicher.
Der einstige Braun-Chef-Designer im Gespräch über den Co-Gründer der Ulmer HfG.
Isny im Allgäu verdankt Otl Aicher ein Corporate Design, das prägnant, mutig und singulär ist.
Sie schufen die Signatur einer Epoche: die Gestalter Otl Aicher, Willy Fleckhaus, Anton Stankowski und Kurt Weidemann.
Befragt: Jürgen Werner Braun zu seiner Zusammenarbeit mit Otl Aicher.
Sie schufen die Signatur einer Epoche: die Gestalter Otl Aicher, Willy Fleckhaus, Anton Stankowski und Kurt Weidemann.
Sie schufen die Signatur einer Epoche: die Gestalter Otl Aicher, Willy Fleckhaus, Anton Stankowski und Kurt Weidemann.
Sie schufen die Signatur einer Epoche: die Gestalter Otl Aicher, Willy Fleckhaus, Anton Stankowski und Kurt Weidemann.
Raus aus den Ruinen: Zwei Ulmer Initiativen der frühen Fünfzigerjahre bauen Spielplätze und schicken Puppen auf Reisen. Otl Aicher zeichnet für die „Aktion Sandfloh“ und das „Gute Spielzeug“ stilisierte Figuren, die als Vorläufer seiner Piktogramme gelten können.
Es ist Januar 1948. Die französischen Währung wird im Saarland eingeführt. Mahatma Gandhi stirbt nach den Schüssen eines fanatischen Nationalisten. Und die Olympischen Winterspiele in St Moritz beginnen ohne Deutschland und Japan; beide Länder sind als kriegstreibende Nationen ausgeschlossen. Die Zerstörungskraft von Nationalismus und Krieg ist allenthalben sichtbar. Auch in Ulm. Dort, nahe der Donau, beginnt Herr Gundermann mit seinem vierzehnjährigen Sohn Peter den verwahrlosten Vorgarten einer zerstörten Villa in einen Nutzgarten mit Radieschen, Möhren und Bohnen verwandeln. Das ist die Geschichte vom „Gärtchen im Schutt“ – von Friedrich Schnack geschrieben und von Otl Aicher illustriert –, die als Kalender der Ulmer Volkshochschule (vh) erscheint.
„Gärtchen im Schutt”, Kalender der Ulmer Volkshochschule auf das Jahr 1948, Titelseite und Blatt 1.–10. Januar. Text von Friedrich Schnack (1988–1977), Illustrationen von Otl Aicher, Ulm: Aegis Verlag, 29 Blatt, Buchdruck, Maße: 14 x 19,5 cm, © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm, Hfg Arch Ai K 36
„Krammellerpladser” in Emdrupvey, Holland, 1946 Der im August 1943, noch während deutscher Besatzung, eröffnete »Gerümpelspielplatz« in Emdrupvey wurde zum Vorbild für den Typus »Robinsonspielplatz« (Wibkingen b. Zürich, 1954) und »Indianerspielplatz« (Mannheim, 1953–55). Foto: Francis Reiss/Picture Post/Hulton ArchiveGetty Images:, Quelle Fast Company: https://www.fastcompany.com/90830759/how-1950s-bombsi- tes-became-adventure-playgrounds-for-kids, 01-05-2023
„Gärtchen im Schutt”, Kalender der Ulmer Volkshochschule auf das Jahr 1948, Titelseite und Blatt 1.–10. Januar. Text von Friedrich Schnack (1988–1977), Illustrationen von Otl Aicher, Ulm: Aegis Verlag, 29 Blatt, Buchdruck, Maße: 14 x 19,5 cm, © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm, Hfg Arch Ai K 36
„Krammellerpladser” in Emdrupvey, Holland, 1946 Der im August 1943, noch während deutscher Besatzung, eröffnete »Gerümpelspielplatz« in Emdrupvey wurde zum Vorbild für den Typus »Robinsonspielplatz« (Wibkingen b. Zürich, 1954) und »Indianerspielplatz« (Mannheim, 1953–55). Foto: Francis Reiss/Picture Post/Hulton ArchiveGetty Images:, Quelle Fast Company: https://www.fastcompany.com/90830759/how-1950s-bombsi- tes-became-adventure-playgrounds-for-kids, 01-05-2023
Für Kinder sind die zerstörten Städte aufregende Orte. Der Schweizer Pädagoge Alfred Ledermann, beobachtet bei seinen Deutschlandbesuchen überall „,Trümmerkinder‘, die barfuß und in zerlumpten Kleidern, aber scheinbar vergnügt, auf den für Erwachsenenaugen und -herzen so trostlosen Schutthügeln herumkletterten und voller Seligkeit mit Trümmersteinen spielten: ,Gerümpelspielplätze‘ im wahrsten Sinn des Wortes […] Spielplätze voller Wagnisse und Abenteuer.“ Doch die Kinder sollen nicht länger in Trümmern spielen.
Heraus aus den Ruinen, das wird zum Motto von Politikern und Pädagogen. Im Februar 1950 fragt Cecilie v. Beöczy im „Ulmer Monatsspiegel“: „Wie wäre es, wenn wir unsere Stadtväter bitten würden, bei der Schaffung von Grünanlagen für unsere Kinder einen Spielplatz anzulegen, so wie ich ihn kürzlich in Kopenhagen sah?“ . Von Beöczy (1915–1994) hatte als Mitglied des Württembergischen Frauenparlaments Dänemark bereist und in der Nähe von Kopenhagen den „Skrammellegepladsen“ („Gerümpelspielplatz“) von Endrupvey besucht: „Da sind ein paar zehnjährige Buben eifrig dabei, vom Lagerplatz Material zum Bau einer eigenen Behausung heranzuschleppen. Es gibt da Backsteine, Bretter, Sand, Zement und Dachpappe und in einem Werkzeugschuppen die notwendigsten Geräte wie Schaufeln, Maurerkellen, Sandsieb und ähnliches. […] In der Mitte des Platzes ist von älteren Kindern ein Denkmal aus Zementbrei gebaut worden: Pferd und Reiter. Großartig! Nicht weit davon steht ein selbsterrichteter etwa 8 m hoher Turm aus Holz. Die Kinder klettern darin herum. ,Passiert da nicht sehr viel dabei?‘ frage ich besorgt. ,Ach, eigentlich nicht,‘ wird mir geantwortet, ,die Kinder lernen es sehr schnell, beim eigenen Konstruieren Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.‘“
„Gartenarchitektur will er nicht als ‚Kunst‘ verstanden wissen, als ein Produkt des Reißbrett, sondern als Kultivierung dessen, was die Natur selbst anstrebt.“ Inge Aicher-Scholl: „Das Porträt: Bernhard Grzi- mek“, mit einer Zeichnung von Otl Aicher „Ulmer Monatsspiegel“, Jg. 1950/1951, Heft 9, Mai 1951, S. 4.
Selbsthilfe: Die Aktion Sandfloh formiert sich
Dem Wunsch von Cecilie v. Beöczy, Kinderspielplätze zu bauen, nehmen sich die Arbeitsgruppen der von Inge Scholl gegründeten Ulmer Volkshochschule (vh) sofort an. Im Zentrum steht dabei Gartenarchitekt Günther Grzimek (1915–1996), der von 1949 bis 1960 das Gartenamt in Ulm leitet und später mit Aicher an der Gestaltung der Olympischen Spiele in München 1972 mitwirkt. „Grzimeks Initiative sind diese ersten improvisierten Spielplätze zu verdanken“, heißt es im Ulmer Monatsspiegel. „Seit Wochen besprechen die Arbeitsgruppen, Garten und Landschaft‘ (Günther Grzimek), ,Architektur‘ (Hannes Eychmüller) und ,Kunst und Gestaltung‘ (Otto Aicher) gemeinsam die Möglichkeiten, wie den Kindern unserer Stadt geholfen werden kann. Architekten, Pädagogen, Hausfrauen, Handwerker ein kleiner Querschnitt durch die ganze Ulmer Bevölkerung sitzen hier beisammen.“
Das Protokoll der vh-Arbeitsgruppen vermerkt: Im Durchschnitt sollte „auf 300 Wohnungen ein größerer Kinderspielplatz kommen“. Das rechnet ein Architekt vor. Der Gedankenaustausch in den Ulmer Arbeitsgruppen hat ein erstes Ergebnis, wie Kurt Fried, Mitherausgeber der „Schwäbischen Donauzeitung“, und Chronist des „Ulmer Monatsspiegels“ dort im März 1952 notiert: „,Aktion Sandfloh’ formiert sich, um Kinderspielplätze zu planen und zu schaffen. Gut so: fort mit den Kindern von der Straße.”
Ein Floh mit Charakter
Zunächst sammelt die „Aktion Sandfloh“ Geld. Das von Aicher zur Bildmarke stilisierte Kleintier erweist sich als hilfreich. In Realität ein winziger und eher lästiger Zeitgenosse, der Juckreiz auslösen kann, wird er durch Aichers Gestaltung zum Sympathieträger: „Klein, untersetzte Gestalt, betont einfacher Körperbau, äußerst beweglich, mit einem beinahe als Grinsen zu bezeichnendem Lächeln im Gesicht. Meist schleppt er irgendein größeres oder kleineres Spielgerät mit sich herum. Besonders breit wird sein Grinsen, wenn man ihm Geld gibt, seine Mundwinkel pflegen sich aber bis unter den Null-Punkt zu senken, wenn er für sein Anliegen kein Verständnis findet. Er ist nämlich das Haupt der ›Aktion Sandfloh‹ und repräsentiert alle spielenden Kinder. Er will Kinderspielplätze bauen – genauer gesagt, grüne Spielinseln, abseits vom Verkehr, groß genug und mit vielen bunten Spielgeräten möbliert.“
Zwei Os mit Beinen und Ärmchen – so lässt sich Aichers Sandfloh kurz beschreiben. Entfernte Verwandte hat er in den vermenschlichten Kleinbuchstaben ,o‘, ,i‘, ,u‘ und ,m‘, die in Aichers Logo für „das Podium“ ,die Studiobühne des Ulmer Theaters (1950), zu Charakterdarstellern werden.
Auftritt der Buchstaben, April 1950. Illustration von Otl Aicher für das „podium“, die Studiobühne des Ulmer Theaters in der Wieland-Galerie. Die Spielfläche war als „Raumbühne“ in der Mitte des kleinen Saales aufgebaut. Aicher entwarf für das „podium“ Plakate und Bühnenbilder. © Florian Aicher Rotis. Quelle: DIE – Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, www.die-bonn.de
Auftritt der Buchstaben, April 1950. Illustration von Otl Aicher für das „podium“, die Studiobühne des Ulmer Theaters in der Wieland-Galerie. Die Spielfläche war als „Raumbühne“ in der Mitte des kleinen Saales aufgebaut. Aicher entwarf für das „podium“ Plakate und Bühnenbilder. © Florian Aicher Rotis. Quelle: DIE – Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, www.die-bonn.de
Otl Aicher: „Sandfloh”, 1952 © Florian Aicher Rotis Aus: „Die Aktion ›Sandfloh‹ der Stadt Ulm/ Donau”, in: Kinderspielplätze, hg. von Gerda Gollwitzer[= Schriftenrihe der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Land- schaftspflege, Heft 2], München 1957, S. 52
Otl Aicher, Skizzen von Mitglieder des Ensemble des Ulmer Theaters, Spielzeit 1952/1953, von links: Eva Schererz, Albert Diener, Ludwig Tiefenbrunner. Aus: »Woher sie kommen und was sie spielen«, Beitrag des Ulmer Theaters in: Ulmer Monatsspiegel, Jg. 1952/1953, Heft 2, Oktober 1952, S. 10–11. © Florian Aicher Rotis, Quelle: DIE – Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, www.die-bonn.de
Otl Aicher, Skizzen von Mitglieder des Ensemble des Ulmer Theaters, Spielzeit 1952/1953, von links: Eva Schererz, Albert Diener, Ludwig Tiefenbrunner. Aus: »Woher sie kommen und was sie spielen«, Beitrag des Ulmer Theaters in: Ulmer Monatsspiegel, Jg. 1952/1953, Heft 2, Oktober 1952, S. 10–11. © Florian Aicher Rotis, Quelle: DIE – Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, www.die-bonn.de
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, www.die-bonn.de
Die Gestalt des Sandflohs ist flexibel: Er kann nicht nur grinsen oder schmollen. Er kann auch jammern. Und nicht zuletzt: schreien, wenn er vom Auto erfasst wird oder vom Schwingseil abrutscht, wie es Aichers Skizzen zu Bildgeschichten zeigen. Ähnlich gelenkige Strichfiguren verwendete der 17-jährige Aicher bereits in einem Brief an seine Schwester Hedwig, um ihr die Folgen einer falschen Haltung beim Skifahren vor Augen zu führen: Wer die Knie nicht durchdrückt, fällt hin. Es gibt eine Entwicklungslinie von Otl Aichers Ski-Männchen über den Sandfloh bis zu seinen heute noch verwendeten Piktogrammen.
Was den Sandfloh auszeichnet, ist die Flexibilität seiner linienhaften Extremitäten, er muss keine idealisierten Körperhaltungen einnehmen wie später die sportlichen Figuren der Piktogramme. Er darf straucheln, hinfallen – und wieder aufstehen. Und im Unterschied zu den augenlosen Kugelköpfen der Piktogramme schaut er einen freundlich an. Formal verwandt mit dem Sandfloh sind auch die stilisierten Figurinen, mit denen Aicher die Schauspieler der neuen Spielzeit 1952/1953 des Ulmer Theaters vorstellt. In Übereinstimmung mit den immer noch bestehenden Rollenfächer werden die Darsteller überzeichnet: ein dreieckiger Oberkörper mit breiten Schultern macht den ‚Helden‘, eine biegsame Taille die ,Sentimentale’, zwei dicke ,Os’ auf dünnen Beinchen geben den gewichtigen ,Reitobersten’, dessen breites Grinsen im Querkopf sich bereits beim Sandfloh findet.
Inseln im Grünplan
Am 18. Juli 1952 eröffnet Ursula Pfizer, Ehefrau des Ulmer Oberbürgermeisters Theodor Pfizer, den ersten Spielplatz der „Aktion Sandfloh“. Er hatte eine Fläche von rund 70 mal 100 Metern, und hieß nach einer der Straßen, die ihn an drei Seiten begrenzten, „Römer-Insel“. Grzimek stellte diesen Spielplatz 1954 in der von Aicher und Hans G. Conrad gestalteten Broschüre „Grünplanung in Ulm“ als Teil eines Konzeptes vor, das alle naturnahen Zonen vom Friedhof bis zum „Feierabendgrün“ umfasst.
Wie bei den meisten Spielplätzen, liegt auch bei der „Römer-Insel“ eine Sandfläche im Zentrum, die Grzimek zusätzlich mit einem Schattendach aus Lamellen versehen hat. Beim Spielgerät wich er von der üblichen Ausstattung ab: „Auch alles, was nach Tieren, Eisenbahnen, Schiffen oder sonstigen Rummelplatzrequisiten roch, kam nicht in Frage. Abgelehnt wurde auch jede Form von ,Modernismus‘; entstehen sollten ganz einfach von der Funktion her gut gestaltete Geräte. Das Resultat mußten damit Formen sein, die einer schnittigen Autokarosserie, einer Präzisionsmaschine oder einem Segelflugzeug verwandt waren. Jeder Platz unterschied sich von den anderen durch seine spezielle Gestalt und einiger neuer Geräte. Mit Sorgfalt erfolgte dann ein lustiger, aber nicht ,bunter‘ Farbanstrich auf zwei, höchstens drei Farben abgestellt.“
Grünplanung in Ulm. Probleme einer wachsenden Stadt von Günther Grzimek, Leiter des Gartenamtes Ulm, hg. von der Stadtverwaltung Ulm, Juli 1954. Links: Titelseite, rechts: Ausschnitt einer Innenseite mit dem Lageplan des Spiel- platzes »Römer-Insel«, Gestaltung: Hochschule für Gestaltung, Otl Aicher und Hans Conrad. Format 21x21 cm, © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm, HfG-Ar Ai Br 617.
Grünplanung in Ulm. Probleme einer wachsenden Stadt von Günther Grzimek, Leiter des Gartenamtes Ulm, hg. von der Stadtverwaltung Ulm, Juli 1954. Links: Titelseite, rechts: Ausschnitt einer Innenseite mit dem Lageplan des Spiel- platzes »Römer-Insel«, Gestaltung: Hochschule für Gestaltung, Otl Aicher und Hans Conrad. Format 21x21 cm, © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm, HfG-Ar Ai Br 617.
Spielplatz »Römer-Insel«, Ulm, Römerstraße/Ecke Saarlandstraße, Zustand 2023. Blick vom Eingang in das Zentrum der »Insel«, wo ursprünglich das Sandbecken mit dem Schatten- dach lag. Foto: Jost
Film-Bericht über den Sandfloh-Spielplatz, Römer-Insel, aus der „Ul- mer Filmchronik“, Sommer 1952, Kamera Hans Rees, Sprecher Kurt Fried, Aus „Historische Ulm-Filme. Filmschätze aus acht Jahrzehnten“, 2 DVDs, Produziert von protel Film und Medien, Ulm, in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Ulm, 2006.
Spielplatz-Schild, Vorder- und Rückseite, ca. 1952–1960. Alu- minium, Metall, Farbe, 41x41x7cm. Die flächige Umsetzung des »Sandfloh«-Körpers entspricht nicht dem Originalentwurf, der Rahmen wurde nachträglich hinzugefügt und verdeckt teilweise den Text. Die Schrift »Kristall«, in der der Fließtext gesetzt ist, wurde bis Ende der 1950er-Jahre auf den Plakaten der Ulmer Volkshochschule verwendet. Die Größe entspricht den Maßen der vh-Stelen. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm, HfG-Ar MS 076
Spielplatz-Schild, Vorder- und Rückseite, ca. 1952–1960. Alu- minium, Metall, Farbe, 41x41x7cm. Die flächige Umsetzung des »Sandfloh«-Körpers entspricht nicht dem Originalentwurf, der Rahmen wurde nachträglich hinzugefügt und verdeckt teilweise den Text. Die Schrift »Kristall«, in der der Fließtext gesetzt ist, wurde bis Ende der 1950er-Jahre auf den Plakaten der Ulmer Volkshochschule verwendet. Die Größe entspricht den Maßen der vh-Stelen. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm, HfG-Ar MS 076
Einweihung eines Spielplatzes der »Aktion Sandfloh« in Ulm, 1955, am »Ulmer Kraftmesser«: der Ulmer Oberbürgermeister- Theodor Pfizer (Mitte), rechts daneben der Leiter des Gartenam- tes Günther Grzimek, am Rand ein Luftballon mit dem Sandfloh. Foto: Helmut Sander, © Stadtarchiv Ulm, G7/3.1–3134.
Grzimek entwarf für die Sandfloh-Spielplätze schräggestellte Drehscheiben mit 6 Metern oder 2,5 Meter Durchmesser und einen dreiteiligen-Kletterbogen, auf dem sich viele Kinder gleichzeitig tummeln konnten, dazu ließ er natürliche Kletterbäume aufstellen. Die von dem Ulmer Architekten Joachim Kimpel entworfenen Spielgeräte entsprachen dagegen ,Präzisionsmaschinen’: Eine auf Schienen laufende Balancierkugel (Durchmesser 50 cm) aus Aluminium und ein federnd aufgehängter „Zick-Zack“-Balanciersteg stellte den Gleichgewichtssinn der Kinder auf die Probe, der „Ulmer Kraftmesser“, eine Vorrichtung zum Tauziehen, übte ihre Ausdauer.
Einige der auf den Ulmer Spielplätzen aufgestellten Geräte werden nach ihrem Praxistest ab 1954 von der Firma Albin Grünzig zum Teil als Geschmacksmuster geschützt und mit Aichers Zeichen versehen als „Sandfloh-Spielgeräte“ vermarktet. Der Verein für Kinderspielplätze e.V. als Träger der „Aktion Sandfloh“ finanziert sich durch Spenden und Sachwerte, 1953 kommen 20.000 Mark (was heute etwa 56.000 Euro entspricht) zusammen. Allein im August 1956 erhalten gleich mehrere Orte in der Stadt einen Sandfloh-Spielplatz: die Kleine Blauinsel, die Ehinger Anlage, die Wiblinger Sägfeld-Siedlung, der Östlicher Eselsberg sowie das Sträßchen Beim Türmle und das Fort Unterer Kuhberg.
Verkausfsprospekt Sandfloh-Spielgeräte, ca. 1954 Entwurf: Günther Grzimek, Herstellung: Albin Grünzig, Eystrup Quelle: Regine Keller: Grün. Günther Grzimek: Planung, Gestaltung, Programme, München: Hirmer, 2022, S. 73, Archiv Günther Grzimek, AGG FaszNr. 12, Technische Universität München, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und offentlichen Raum.
Verkausfsprospekt Sandfloh-Spielgeräte, ca. 1954 Entwurf: Günther Grzimek, Herstellung: Albin Grünzig, Eystrup Quelle: Regine Keller: Grün. Günther Grzimek: Planung, Gestaltung, Programme, München: Hirmer, 2022, S. 73, Archiv Günther Grzimek, AGG FaszNr. 12, Technische Universität München, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und offentlichen Raum.
»Wer ist der Sandfloh? Spielgeräte und Spielplätze für Kinder in Ulm«, In: »Bauen und Wohnen«, Zü- rich, Heft 6, Juni 1959, S. 222, www. e-periodica. ch.
Die Aktion Sandfloh findet international Beachtung: Die Spielplätze und -geräte der werden in der Schweizer Zeitschrift „Bauen und Wohnen“ vorgestellt. 1960 präsentiert die Triennale in Mailand die Holzhaufen- und Höhlenspielplätze der „Aktion Sandfloh“ mit Fotos von Wolfgang Siol, die auch im Ulmer Monatsspiegel nicht ohne Genugtuung zu sehen sind. Erst 1973, nachdem rund 40 Spielplätze errichtet sind, sieht der Trägerverein der Aktion seine Aufgabe als erfüllt an und löst sich auf.
Spiel auf dem Holzhaufen und der „Kleinen Drehscheibe“ auf den „Sandfloh“-Spielplätzen fotografiert von Wolf- gang Siol (1929–2016), Leiter der Fotowerkstatt an der HfG Ulm. Das Motiv links war Teil der Ausstellung Thema »Lernen, Wohnen Spielen«, konzipiert vom Rat für Formgebung für die Deutsche Abteilung der 12. Triennale Mai- land 1960. Ulmer Monatsspiegel, hg. von der Volkshochschule Ulm, Oktober 1960. Fotos: Rechte: Sabine Siol?
Spiel auf dem Holzhaufen und der „Kleinen Drehscheibe“ auf den „Sandfloh“-Spielplätzen fotografiert von Wolf- gang Siol (1929–2016), Leiter der Fotowerkstatt an der HfG Ulm. Das Motiv links war Teil der Ausstellung Thema »Lernen, Wohnen Spielen«, konzipiert vom Rat für Formgebung für die Deutsche Abteilung der 12. Triennale Mai- land 1960. Ulmer Monatsspiegel, hg. von der Volkshochschule Ulm, Oktober 1960. Fotos: Rechte: Sabine Siol?
Die Kinder vom Kuhberg
Der Beginn der „Aktion Sandfloh“ fällt in die Zeit, da Inge Aicher-Scholl und Otl Aicher eine Familie gründen: 1953 kommt Tochter Eva zur Welt, 1954 werden die Zwillinge Florian und Pia geboren, 1958 und 1960 ihre Brüder Julian und Manuel. Die Aicher-Kinder wachsen auf dem Ulmer Kuhberg auf, wo die Familie ab Januar 1956 neben der im Vorjahr eröffneten Hochschule für Gestaltung (HfG) wohnt. In einem der von Max Bill geplanten Dozenten-Doppelhäusern Am Hochsträß leben die Aichers in der Wohnung 20.2 auf 125 m Wand an Wand mit Hans und Malke Gugelot und ihrem Sohn Guus (*1950). Die Sichtbetonhäuser lagen, von Feldern und wenigen Bäumen umgeben, am Rande Ulms mit unverstellter Aussicht in die Donauebene.
Schlittenpartie, Ulm; Kuhberg; ca. 1956. Von vorne: Guus Gugelot (*1950); Eva Aicher; (*1953); Hans Gugelot; Gisela Schlensag; Günther Schlensag (Verwaltungsdirektor der hfg ulm; 1953–1959), Otl Aicher. Im Hintergrund die gerade fertiggestellten Dozentenhäuser der HfG Ulm; links ein »Spieltrog« von Otto Schild. Foto: Sigrid von Schweinitz-Maldonado (Hfg-Archiv); Quelle: Hans Gugelot. Die Architektur des Design. Hg. vom HfG Archiv / Museum Ulm und Christiane Wachsmann; Stuttgart 2020; S. 26.
Die Zwillinge Florian und Pia Aicher (*1954) in einem Spieltrog zwischen den Dozentenhäusern der hfg Ulm, vermutlich im Sommer 1956. Der dreirunde Spieltrog aus Beton ist ein Entwurf von Otto Schild, einem Keramiker und an der HfG von 1953 bis 1961 Meister der Gipswerkstatt. Die Form des „Dreirunds“ verwendete Max Bill 1949 bei einem Couchtisch und einem dreibeinigen Stuhl. Mit Walter Zeischegg und Schild entwarf Bill 1955 ein dreirundes Waschbecken, das für die Apartments im Wohnturm der HfG vorgesehen war, jedoch nicht produziert wurde. Foto: Ernst Scheidegger, Gastdozent für Fotografie an der hfg 1956/1957: Quelle: »Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl«, 7. überarbeitete und erweiterte Auflage 1965, (Erste Auflage 1954).
Schlittenpartie, Ulm; Kuhberg; ca. 1956. Von vorne: Guus Gugelot (*1950); Eva Aicher; (*1953); Hans Gugelot; Gisela Schlensag; Günther Schlensag (Verwaltungsdirektor der hfg ulm; 1953–1959), Otl Aicher. Im Hintergrund die gerade fertiggestellten Dozentenhäuser der HfG Ulm; links ein »Spieltrog« von Otto Schild. Foto: Sigrid von Schweinitz-Maldonado (Hfg-Archiv); Quelle: Hans Gugelot. Die Architektur des Design. Hg. vom HfG Archiv / Museum Ulm und Christiane Wachsmann; Stuttgart 2020; S. 26.
Die Zwillinge Florian und Pia Aicher (*1954) in einem Spieltrog zwischen den Dozentenhäusern der hfg Ulm, vermutlich im Sommer 1956. Der dreirunde Spieltrog aus Beton ist ein Entwurf von Otto Schild, einem Keramiker und an der HfG von 1953 bis 1961 Meister der Gipswerkstatt. Die Form des „Dreirunds“ verwendete Max Bill 1949 bei einem Couchtisch und einem dreibeinigen Stuhl. Mit Walter Zeischegg und Schild entwarf Bill 1955 ein dreirundes Waschbecken, das für die Apartments im Wohnturm der HfG vorgesehen war, jedoch nicht produziert wurde. Foto: Ernst Scheidegger, Gastdozent für Fotografie an der hfg 1956/1957: Quelle: »Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl«, 7. überarbeitete und erweiterte Auflage 1965, (Erste Auflage 1954).
In der Baulücke neben Aichers Wohnung steht ein Spielobjekt, das Otto Schild, der Leiter der Gipswerkstatt an der HfG entworfen hatte. Im Prospekt des Herstellers Schwenk, den das Büro Aicher entwarf, wird dessen Besonderheit hervorgehoben: „Der drei-runde Spieltrog ersetzt den eckigen Sandkasten” und bietet eine leicht schräg angelegte Randfläche, mit Ausweitungen und Vertiefungen, „die sie zum abwechslungsreichen Spielplatz machen. So schließt sie eine Mulde ein, die sich mit Waser füllen läßt, womit der Spieltrog den Sand- und Wasserspielplatz, d.h. die beiden Lieblingselemente des Spiels im Freien vereinigt.“
»Der Spieltrog, ein neuartiger Sand- und Wasserspielplatz«, Faltblatt, 1956, Titel- und Rückseite, 15 x 20,5 cm, Entwurf: Büro Aicher. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. HfG-Ar Ai Br 611.
»Der Spieltrog, ein neuartiger Sand- und Wasserspielplatz«, Faltblatt, 1956, Titel- und Rückseite, 15 x 20,5 cm, Entwurf: Büro Aicher. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. HfG-Ar Ai Br 611.
Ein Spieltrog an der Rückeite des Eingangstrakts der HfG Ulm, Aufnahme 2023. Foto: Jost
Die Eltern Aicher Eltern waren vielbeschäftigt – Inge Scholl als Leiterin der Volkshochschule Ulm, Otl als Dozent an der HfG. Zuhause war Ruhe angesagt, „die Kinder sollten möglichst draußen spielen“, wie Florian Aicher im Gespräch mit Eva Moser berichtet. „Sie taten es nicht ungern, erinnern sich an Spiele im Steinbruch und an die Festung auf dem Kuhberg, ,die leer, dunkel, geheimnisvoll‘ war.“ Dabei war vielseitiges Spielzeug nicht weit: Der Nachbar von Familie Aicher, der Architekt und Designer Hans Gugelot, hatte kurz nach seiner Ernennung zum HfG-Dozenten 1954 ein Bausystem aus den vier Elementen ‚Würfel‘, ,Große Brücke‘, ,Kleine Brücke’ und ,Tafel‘ entworfen, aus denen sich Kasperltheater, ein Kaufladen, eine Brücke oder ein Haus bauen lässt. Die Elemente aus Tannenholz mit den Maßen 22, 33, 66 und 132 Zentimeter (jeweils ein Vielfaches von 11 Zentimetern) werden in einem zweifarbigen Prospekt aus dem Büro Aicher vorgestellt, dessen Layout seinerseits auf einem Raster aus 6 Quadraten beruht. Bei der Gestaltung der Spielmöbel selbst hatte Gugelot Aichers Rat eingeholt, denn „[er] konnte Farben nur eingeschränkt sehen. Die Prototypen der Kinderspielmöbel hätten ganz eigenartige Farben gehabt, lila und hellgrün, erinnerte sich sein Mitarbeiter Helmut Müller-Kuhn“.
Wiege, Brücke, Eisenbahn: Spielmöbel von Hans Gugelot, Hochschule für Gestaltung, 1954. Foto. Sigried SchweinitzOriginal-Bildunterschrift: „Sie bestehen aus vier verschiedenen Elementen. Grundmaß des Würfels 33 cm. Etappenweise Anschaffung möglich. Für die Kleinsten (etwa ab 1 1/2 Jahren) genügt zunächst ein Würfel und eine Brücke (auch Verwendung als Tisch und Stuhl). Später kann daraus ein Regal für Bücher und Bastelmaterial werden.“ „Gutes Spielzeug“, (7. Aufl. 1965), Text S. 52, Foto S. 44).
Layout im Quadratmodul: Faltprospekt zu Hans Gugelots »Kinderspiel-Möbel«, Büro Aicher, ca. 1955. Seitenformat 15 x 21cm. Der Hersteller Albin Grüzig stellte seit 1954 auch die einige „Sandfloh-Spielgeräte“ her. Das Gütesiegel „spiel gut“ hier in seiner wohl ursprünglichen Fassung mit handgezeichneter Schrift und in der im Prospekt verwendete- ten Schmuckfarbe. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. Ai Br. 607
Layout im Quadratmodul: Faltprospekt zu Hans Gugelots »Kinderspiel-Möbel«, Büro Aicher, ca. 1955. Seitenformat 15 x 21cm. Der Hersteller Albin Grüzig stellte seit 1954 auch die einige „Sandfloh-Spielgeräte“ her. Das Gütesiegel „spiel gut“ hier in seiner wohl ursprünglichen Fassung mit handgezeichneter Schrift und in der im Prospekt verwendete- ten Schmuckfarbe. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. Ai Br. 607
Inge Aicher-Scholl benennt den Ursprung der von ihr ‚Kinder-Kuben‘ genannten Spielmöbel: „[Gugelot] hatte den Auftrag, für eine Ausstellung ein Kinderzimmer zu entwerfen. Statt einer Kinderzimmer-Einrichtung entstanden die Kuben. ›Alles was perfekt ist, ist für Kinder Quatsch‹, sagt er dazu. Nimmt man einen einzelnen Teil dieser Kinderkuben isoliert, steht man vor einer etwas absurden Sache. Sobald man aber damit baut, sobald man damit umgeht, sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Diese Kuben sind von einer ästhetischen Ansspruchslosigkeit aber dich in ihren durchdachten Maßen überzeugend.“
Das Kind als Maßstab: Prospekt für die Spielwarenwerkstätten Thun, Jettingen (Bayern), Gestaltung: Büro Aicher, um 1953, Format 15 x 15. Titelseite; 1. Doppelseite: „Mitfahr-Kippauto“, und „Mitfahr-Traktor“. 2. Doppelseite: „Steckbauwagen“ und „Holzbaukasten“). Vorgestellt werden auch ein Marktstand, ein Kaufladen und ein „Steckbaukasten“. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. HfG-Ar Ai Br. 604
Schneewittchen und der Traktor
Im Januar 1954 kam an der vh Ulm eine weitere Arbeitsgruppe zusammen, die sich mit der Lebenswelt von Kindern beschäftigte. Unter Leitung von Roderich Graf Thun , Jurist und Inhaber der ,Spielwarenwerkstätten Thun’, ging es dabei um „Spielzeug im technischen Zeitalter“, das die Kleinen zum Konstruieren von allerlei praktikablen Gerätschaften anregen soll. Beim Beobachten von spielenden Kindern, staunte er darüber, wie es ihnen mühelos gelingt „Schneewittchen mit dem Traktor in eine neue Generation hineinzufahren“.
Cover mit Konstanten: zwei Gruppen von Vertikalen überlagern das jeweilige Fotomotiv. „Lebendige Erziehung“, Monatsschrift der Deutschen Gesellschaft für Erziehung, München, drei Hefte, 1954–1955, Entwurf Büro Aicher, Format 21x28,7cm. Einige der Redakteure wie der Pädagoge Kurt Seelmann und der Schulbauspe- zialist Immanuel Kroeker gehörten zu den Unterstützern der Ulmer Initiative »spiel gut«. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. Ai Br. 601. Foto:Jost
Cover mit Konstanten: zwei Gruppen von Vertikalen überlagern das jeweilige Fotomotiv. „Lebendige Erziehung“, Monatsschrift der Deutschen Gesellschaft für Erziehung, München, drei Hefte, 1954–1955, Entwurf Büro Aicher, Format 21x28,7cm. Einige der Redakteure wie der Pädagoge Kurt Seelmann und der Schulbauspe- zialist Immanuel Kroeker gehörten zu den Unterstützern der Ulmer Initiative »spiel gut«. © Florian Aicher Rotis, HfG-Archiv / Museum Ulm. Ai Br. 601. Foto:Jost
Blick in die als Wanderausstellung konzipierte Schau „gutes spielzeug“. Entwurf Büro Otl Aicher, erstmals im November 1954 im Ulmer Museum gezeigt. Almir Mavignier, Hfg-Student bei Aicher, entwarf als Studienarbeit ein Schaufenster zur Ausstellung. Die Aufnahme entstand 1958 im Stedelijk Museum, Amsterdam. Gestaltung Otl Aicher Foto: Fritz Querengässer. Quelle: Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl; 7. überarbeitete und erweiterte Auflage 1965; (Erste Auflage 1954 zur Ausstellung im Ulmer Museum erschienen). S. 23.
„gutes spielzeug“, Plakat, 1954, Gestal- tung: Büro Aicher, Mitarbeit Martin Krampen, Student an der HfG, Abteilung Visuelle Kommunikation. Quelle: Rodrigo Paiva: 421 Plakate der Hochschule für Gestal- tung Ulm, Ulm 2010, S. 237. „
Beispiel für offene Präsentation auf niedrigen Flächen: Abteilung der Ausstellung “For Modern Living«, Detroit Institute of Arts, 1949, gestaltet von Alexander Girard unter Verwendung des „Unistrut“-Systems. Foto aus dem Katalog zur Ausstellung, auch abgebildet in der Zeitschrift „arts & architecture“, November 1949, S. 34. Quel- le; „arts & architecture. The Complete Reprint“, Vol 1: 1945–1954, Köln: Taschen, 2008.
Blick in die als Wanderausstellung konzipierte Schau „gutes spielzeug“. Entwurf Büro Otl Aicher, erstmals im November 1954 im Ulmer Museum gezeigt. Almir Mavignier, Hfg-Student bei Aicher, entwarf als Studienarbeit ein Schaufenster zur Ausstellung. Die Aufnahme entstand 1958 im Stedelijk Museum, Amsterdam. Gestaltung Otl Aicher Foto: Fritz Querengässer. Quelle: Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl; 7. überarbeitete und erweiterte Auflage 1965; (Erste Auflage 1954 zur Ausstellung im Ulmer Museum erschienen). S. 23.
„gutes spielzeug“, Plakat, 1954, Gestal- tung: Büro Aicher, Mitarbeit Martin Krampen, Student an der HfG, Abteilung Visuelle Kommunikation. Quelle: Rodrigo Paiva: 421 Plakate der Hochschule für Gestal- tung Ulm, Ulm 2010, S. 237. „
Beispiel für offene Präsentation auf niedrigen Flächen: Abteilung der Ausstellung “For Modern Living«, Detroit Institute of Arts, 1949, gestaltet von Alexander Girard unter Verwendung des „Unistrut“-Systems. Foto aus dem Katalog zur Ausstellung, auch abgebildet in der Zeitschrift „arts & architecture“, November 1949, S. 34. Quel- le; „arts & architecture. The Complete Reprint“, Vol 1: 1945–1954, Köln: Taschen, 2008.
Aicher weist seine Studenten 1960 auf die Bedeutung und Funktion des Objekts in einer Ausstellung hin: „Das Spielzeug, dem wir einen guten Teil unserer Erziehungserfolge verdanken, ist nichts anderes als das habhafte Modell unserer Sachwelt, entwickelt, um sie verständlich und operabel zu machen.“ Am 28. November 1954, dem Tag der Ausstellungseröffnung, gründete sich im Ulmer Museum der „Arbeitsausschuß Gutes Spielzeug e.V“. unter Vorstand von Roderich Graf Thun, und der Geschäftsführung von Lieselotte Pée, der Ehefrau des Ulmer Museumsdirektors Herbert Pée.
Aicher gestaltet ein Handbuch für „die richtige Wahl“
Die Ausstellung „gutes spielzeug“ wanderte in den folgenden 25 Jahren um die Welt, begleitet von dem von Aichers Büro gestalteten „Kleinen Handbuch für die richtige Wahl“ mit vorbildlichem Spielzeug aller Art von Beißring und Klapper („haltbar, farbecht und nicht zu klein“), über Schubkarre („richtige Größe ist wichtig“) und maßvolles Stofftier („wie soll man ,Riesenbären‘ mit ins Bett nehmen?“) bis zur Modelleisenbahn („wird oft zu früh geschenkt, da Lieblingsspielzeug der Väter“). Der Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer (1916–1991), der seit einer Lesung 1953 an der vh zum Freund der Familie Aicher-Scholl wurde, hingegen befürchtete vorschelle Prägungen: „Einer zum Beispiel, dem man in seiner Jugend eine elektrische Eisenbahn geschenkt hatte“, schrieb er in einer seiner „Lieblosen Legenden“ (1952), „bereitete sich auf die Laufbahn eines Bahnbeamten vor, ein anderer, der mit Bleisoldaten gespielt hatte, ergriff die Offizierskarriere. So wurde durch frühe Beeinflussung der Allgemeine Nachschub geregelt. […] [Ein Freund] war Zeitungsredakteur. (Man hatte ihm in seiner Jugend eine Druckmaschine geschenkt.)“
„Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl”, Entwurf: Hochschule für Gestaltung Ulm, Otl Aicher, Fritz Querengässer, 1954, Format 15x21cm. Die Broschüre erschien bis in die 1970er-Jahre in erweiterten Auflagen im Ravensburger Verlag. Eine englische Ausgabe „Good Toys. A short Guide” kam um 1960 heraus.
„Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl”, 7. Aufl. 1965, S.32: Ein Detail der Schaukelplastik von Walter Papst (ganz oben, 1960), sorgte an der Hfg für Irritationen, wie der Designhistoriker Jörg Stürzebecher 2009 schreibt: »Ist der Quast nicht schon zu naturalistisch, zu sehr Richtung ‚Pferd‘ lenkend?“
„Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl”, Entwurf: Hochschule für Gestaltung Ulm, Otl Aicher, Fritz Querengässer, 1954, Format 15x21cm. Die Broschüre erschien bis in die 1970er-Jahre in erweiterten Auflagen im Ravensburger Verlag. Eine englische Ausgabe „Good Toys. A short Guide” kam um 1960 heraus.
„Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl”, 7. Aufl. 1965, S.32: Ein Detail der Schaukelplastik von Walter Papst (ganz oben, 1960), sorgte an der Hfg für Irritationen, wie der Designhistoriker Jörg Stürzebecher 2009 schreibt: »Ist der Quast nicht schon zu naturalistisch, zu sehr Richtung ‚Pferd‘ lenkend?“
Von Kugelkette bis Fotoapparat: Erste Seite der Tabelle „Das richtige Spielzeug für jedes Alter“ in „Gutes Spielzeug. Kleines Handbuch für die richtige Wahl”, 7. Aufl. 1965.
Das bis heute verwendetet Gütezeichen „spiel gut“ bekam 1955 – wahrscheinlich durch Otl Aicher – seine endgültige Fassung als orangerote Scheibe, und wird bis heute verwendet. .Quelle: spiel gut – Arbeitsausschuß Kinderspiel + Spielzeug e.V., Ulm.
Alle Produkte der Ausstellung „gutes spielzeug“ tragen das Gütezeichen „spiel gut“, angelehnt an die Auszeichnung „Die gute Form“, die der Schweizerische Werkbund von 1952 bis 1968 an werkgerechte Gebrauchsgüter vergibt. Die Entwerfer des seit nun fast 70 Jahren verwendeten „spiel gut“-Gütezeichens – ein orangefarbener Kreis mit weißem Mittelpunkt und den darüber bogenförmig gesetzten Worten „spiel gut“ – sind nicht bekannt. Einiges spricht für Aicher als Urheber, zumal die wohl erste Version des Zeichens – eine grüne Scheibe mit kleinem Mittelpunkt und handgezeichneter Schrift – sich auf einem Prospekt für Gugelots Spielmöbel findet, den Aichers Büro entworfen hat. Andere Quellen erwähnen eine Entwurfsbeteiligung von Max Bill , der damals als Rektor der HfG Mitglied im Kuratorium des Vereins „Arbeitsausschuß Gutes Spielzeug e.V“. war.
Kleine Fluchten
Während mehrere Versionen von „gutes spielzeug“ in Deutschland, Europa und schließlich weltweit Unterwegs sind , wird eine Ausgabe der Ausstellung weiterhin regelmäßig im Ulmer Museum vor Weihnachten gezeigt. Als einige Puppen plötzlich verschwinden, zeigt der „Ulmer Monatspiegel“ Humor. „Fünf Puppen entlaufen!“ meldet das Weihnachtsheft 1961 der Zeitschrift.
Eine Fotoreportage von Peter Croy, einem Mitarbeiter aus Otl Aichers HfG-Entwicklungsgruppe 5 und Rudolf (Dolf) Sass, HfG-Student aus der Abteilung Information, berichtet vom Ausbruch der fünf Strickpuppen Franz, Peter, Jakob, Max und Caspar: „Die fünf staunen und stolpern in den Tag hinein. Ein kalter Tag. Wie gut, dass sie aus Wolle sind.“ Auf der Suche nach Kindern, die mit ihnen spielen und sie nicht bloß anschauen, landen sie im Wald, werden sie wegen fehlender Fahrkarten auf freier Strecke im Wald ausgesetzt, bekommen im Süßwarenladen aus Mitleid eine Zuckerstange geschenkt und besuchen im Zoo einen einsamen Bären. Am wenigsten hat Jakob erlebt, den es ins Kino verschlagen hat.
Titelillustration zur Reportage „Fünf Puppen entlaufen!“ mit Strickpuppen aus einem Kurs der Ulmer Volkshoch- schule. Helga Ohl, die Leiterin des Kurses lebte zu dieser Zeit zusammen mit ihrem Mann, dem HfG-Dozenten Herbert Ohl und der Tochter Bathseba (*1955) in Ulm. Quelle: DIE – Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, www.die-bonn.de
Bei der Rückkehr der Ausreißer in ihre Puppenwelt macht ihnen eine Mitarbeiterin des Jugendamtes ein wenig Hoffnung: „In drei Wochen ist Weihnachten. Da seid ihr nicht mehr ausgestellt. Da schenkt man euch den Kindern oder schenkt euch die Kinder, das ist dasselbe. Ihr werdet viele Freunde haben. Und, ich glaube“, flüsterte sie ihnen ins Ohr, „ihr werdet ganz gut auf die Welt der Großen verzichten können!“
Auf die Großen warten nun neue Projekte. Ab Herbst 1966 dürfte Otl Aicher kaum noch Zeit für zweckfreie Nebenbeschäftigungen, wie das Entwerfen von Puppen und Flöhen, gefunden haben. Als er am 30. September desselben Jahres zum Gestaltungsbeauftragten der 12. Olympischen Spiele 1972 ernannt wurde, beginnt er damit, er statt einem „Sandfloh“ und dem „Guten Spielzeug“, nun die „heiteren Spiele“ in Szene zu setzen.
Die Kinder vom Kuhberg: Spielsituationen an und vor den Dozentenhäusern der HfG, wo die Familien Aicher-Scholl, Lindinger und Raacke wohnten, um 1964. Hunde erlaubt: Riki-Tiki, der Mittelschnauzer der Raackes, Dominic Raacke und Benjamin Lindinger im Kreidefeld.
Original-Bildlegende: „Wo gibt es solche Möglich- keiten zum Probieren und bauen? Auf den üblichen Spielplätzen kaum. Wo Kinder sich wohl fühlen, sehen Erwachsene oft nur die ,Unordnung‘.“ Von Links: Domi- nic Raacke, Julian Aicher (*1958), Benjamin Lindinger und Manuel Aicher.
Original-Bildlegende: „Kinder wollen im Freien nicht nur herumtoben, sondern sich auch stilleren Spielen widmen. Eine ruhige Nische, die Andeutung eines Raumes genügen für den Kaufladen oder zum Puppenspiel. Auch auf dem Spielplatz lassen sich Gelegenheiten zum ‚Rollenspiel‘ schaffen.“ Auf der Terrasse der HfG-Dozentenhäuser, von links: Dominic Raacke (*1958) vor seinem »Dominic Discount Ulm« mit Benjamin Lindinger (1957–2017) und Manuel Aicher (*1960).
Die Kinder vom Kuhberg: Spielsituationen an und vor den Dozentenhäusern der HfG, wo die Familien Aicher-Scholl, Lindinger und Raacke wohnten, um 1964. Hunde erlaubt: Riki-Tiki, der Mittelschnauzer der Raackes, Dominic Raacke und Benjamin Lindinger im Kreidefeld.
Original-Bildlegende: „Wo gibt es solche Möglich- keiten zum Probieren und bauen? Auf den üblichen Spielplätzen kaum. Wo Kinder sich wohl fühlen, sehen Erwachsene oft nur die ,Unordnung‘.“ Von Links: Domi- nic Raacke, Julian Aicher (*1958), Benjamin Lindinger und Manuel Aicher.
Original-Bildlegende: „Kinder wollen im Freien nicht nur herumtoben, sondern sich auch stilleren Spielen widmen. Eine ruhige Nische, die Andeutung eines Raumes genügen für den Kaufladen oder zum Puppenspiel. Auch auf dem Spielplatz lassen sich Gelegenheiten zum ‚Rollenspiel‘ schaffen.“ Auf der Terrasse der HfG-Dozentenhäuser, von links: Dominic Raacke (*1958) vor seinem »Dominic Discount Ulm« mit Benjamin Lindinger (1957–2017) und Manuel Aicher (*1960).
Holger Jost (*1967) Kommunikationsdesigner und Autor, Mitarbeiter am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), Karlsruhe. Er schrieb unter anderem Aufsätze über Hans Leistikow, die Kasseler Schule der Plakatgestaltung und das Grafische Atelier Stankowski + Duschek. Jost war Mitherausgeber einer Publikation über den Grafiker Christian Chruxin (2008) sowie des Buches „Mitspiel“ mit Texten des Dramaturgen Claus Bremer (2014). 2016 kuratierte er am ZKM die Ausstellung „Film Art on Air“ über Gideon Bachmanns Kinogespräche mit Filmpersönlichkeiten.
Der Autor dankt für Rat und Tat:
Florian Aicher, Rotis; Manuel Aicher, Rotis; Dominic Raacke, Berlin; Ursula Wenzel, Frankfurt am Main; Günter Merkle von der Medienproduktionsfirma Protel Film, Ulm; Diana Geißler vom Verein „spiel gut“ in Ulm, und Ingetraud Palm-Walter vom Arbeitsausschuss Kinderspiel + Spielzeug, e.V., Ulm; Nadja Wollinsky vom Stadtarchiv Ulm.
Isny im Allgäu verdankt Otl Aicher ein Corporate Design, das prägnant, mutig und singulär ist.
Sie schufen die Signatur einer Epoche: die Gestalter Otl Aicher, Willy Fleckhaus, Anton Stankowski und Kurt Weidemann.